Behandlung von Krampfadern & Besenreiser

Krampfadern sind eine sehr häufige Erkrankung, etwa 25% aller Erwachsenen sind davon betroffen. Typische Beschwerden bei Krampfadern sind schwere und müde Beine, sowie Schwellneigung die bei Hitze und nach längerem Stehen oder Sitzen und im Tagesverlauf zunimmt. Oft haben die Patienten am Abend entweder sichtbar geschwollene Beine oder ein Spannungsgefühl in den Unterschenkeln und Füßen, in der Nacht können Beinkrämpfe ein Zeichen einer Varikose sein.

Grundsätzlich unterscheidet man im Körper zwei Arten von Adern, die Venen und die Schlagadern. Während die Schlagadern (Arterien) das Blut zu den Organen und Extremitäten bringen sind die Venen für den Rücktransport zuständig. Diese Funktion müssen die Venen gegen die Schwerkraft erfüllen. Deshalb gibt es in den Venen Klappen die das Blut am zurückfließen hindern. Wenn die Klappen nicht mehr schließen staut sich das Blut in der Vene zurück, dadurch erhöht sich der Druck in der Vene, wodurch sich die Venenwand nach außen beult. Wenn dieser Zustand über Jahre besteht wird die Venenwand dicker, und die Venen wächst auch in die Länge. Dadurch bekommen Krampfadern ihr geschlängeltes Aussehen. Die Ursachen für die Entstehung von Krampfadern sind vor allem eine genetische Veranlagung.

Die Besenreiser sind viel kleiner als Krampfadern und liegen als feine rote oder blaue Äderchen direkt an der Hautoberfläche. Man findet sie mehr oder weniger ausgeprägt bei 90% aller Erwachsenen. Oft treten sie anlagebedingt als rein ein ästhetisches Problem auf. Doch hinter ausgeprägten Besenreisern, kann auch ein echtes Krampfadern Leiden stecken. Ist dies der Fall, weiten sich die feinen Äderchen durch den erhöhten Druck in den vorgeschalteten tieferliegenden Venen, immer weiter aus und werden auch immer mehr. Die Größenzunahme und auch das Auftreten von immer mehr Besenreisern können daher ein erstes Anzeichen eines echten Krampfadern Leidens sein. Es ist deshalb vor jeder Besenreiser Behandlung sinnvoll die Venenfunktion zu untersuchen.

Die subjektiven Symptome bei Krampfadern zu Beginn der Erkrankung sind sehr unterschiedlich. Einerseits kann das klinisch sichtbare Bild sehr ausgeprägt sein, also kräftige blaue geschlängelte Venen an den Beinen. Gleichzeitig können die Betroffenen aber sehr symptomarm sein. Das heißt es bestehen weder schwere oder müde Beine noch eine Schwellneigung. Diese Konstellation findet man oft bei Männern. Umgekehrt gibt es aber auch Patienten, bei denen zwar nur wenige Krampfadern sichtbar sind, aber doch recht heftige Beschwerden mit Schwellneigung, Ödemen und Schmerzen bestehen. Diese Symptom Konstellation findet man häufiger bei Frauen. Nach längerer Krankheitsdauer, dies können Jahre oder auch Jahrzehnte sein, kommt es zu einer Schädigung der Haut, die im Extremfall zu einem offenen Bein führen kann, dem sogenannten „Ulcus Cruris“. Ursache ist der erhöhte Druck in den feinsten Hautvenen und dadurch zur Druckschädigung der Haut. Erste Anzeichen dieser Hautschädigung, sind eine Dunkelfärbung und ein dünner werden der Haut.

Der wichtigste Risikofaktor für die Entstehung von Krampfadern ist eine erbliche Belastung, eine also angeborene Venenschwäche. Auf der Basis dieses Hauptrisikofaktors gibt es Lebensumstände die den Verlauf dieser angeborenen Venenschwäche ungünstig beeinflussen. Dazu gehören: Schwangerschaft und Einnahme der Anti-Babypille, Bewegungsmangel, stehender oder sitzender Beruf, Übergewicht und Rauchen.

Sowohl in der Schwangerschaft als auch durch die Anti Babypille ist der Östrogenspiegel im Blut erhöht. Östrogen macht das Gewebe dehnbarer, was in der Schwangerschaft ja grundsätzlich für andere Gewebe sinnvoll und gut ist. Im Bereich der Venen begünstigt es aber die Entstehung von Krampfadern. Um Krampfadern in der Schwangerschaft wirkungsvoll vorzubeugen, ist beim Auftreten erster erweiterter Äderchen konsequentes Tragen von Kompressionsstrümpfen sinnvoll und wirksam. Ein Teil der in der Schwangerschaft entstandenen Krampfadern bildet sich zwar wieder zurück, aber nicht alle.

Nein – im Volksmund spricht man oft von sogenannten „inneren Krampfadern“. Gemeint sind damit die Erweiterung der beiden „großen Stammvenen“, der Vena Saphena magna, an der Beininnenseite und der Vena saphena parva an der Beinrückseite. Saphena bedeutet verborgen, womit schon ausgedrückt wird, dass diese Venen nicht sichtbar sind. Das liegt daran, dass sie in einer Hülle (Faszie) liegen, die den Venenverlauf verbergen. Erst wenn ein sehr ausgeprägtes Krampfadern Leiden im Bereich dieser Stammvenen besteht, werden auch diese großen Stammvenen sichtbar.

Die einfachste Untersuchungsmethode ist der Venenschall oder auch Venenduplex. Diese Untersuchung ist vollkommen schmerzfrei und ohne Strahlenbelastung. Sie kann einerseits den Verlauf der Vene darstellen und gibt andererseits Auskunft über die Klappenfunktion der Venen. Nur noch in seltenen Fällen ist eine Phlebografie = Kontrastmittelröntgenuntersuchung der Venen notwendig. Bei dieser Untersuchung wird ein Kontrastmittel in die Venen gespritzt und dann  werden mehrere Röntgenbilder der Venen angefertigt.

Ja, denn für die Planung einer erfolgreichen Venentherapie ist eine exakte Diagnose unerlässlich. Die Diagnose kann in den allermeisten Fällen sicher durch den Venenduplex gestellt werden, eine Phlebografie ist nur in Ausnahmefällen notwendig. Auch vor der Behandlung von Besenreisern empfehle ich die Durchführung eines Venenschalls, da eine Stammvarikose von außen oft nicht sichtbar ist. Wird eine Besenreiserbehandlung ohne vorherige Therapie der erkrankten Stammvenen durchgeführt ist der Erfolg dann nur sehr kurzfristig bzw. es kann sogar eine optische Verschlechterung eintreten.

Leider nein – die Vorstellung ein Krampfadern Leiden zu heilen indem man neue Venenklappen „einbaut“ konnte bis heute nicht verwirklicht werden.

Nein, denn eine Krampfader, hat ihre Funktion das Blut in den Beinen nach oben zu transportieren, verloren. Das heißt bei der Venenbehandlung werden nur funktionsuntüchtige Venen verschlossen oder entfernt.

Ja, die Behandlung mit Kompressionsstrümpfen. Viele Patienten lehnen dies aber kategorisch ab, weil sie diese doch recht straffen Strümpfe als sehr unangenehm empfinden. Weiters gibt es auch eine Reihe von „oralen Venentherapeutikan“. Meist handelt es sich um Flavinoide (Pflanzenstoffe) die „antiödematös“ und gefäßstützend wirken, wodurch die Schwellneigung der Beine herabgesetzt wird. Was diese Medikamente allerdings nicht verhindern können, ist das Voranschreiten der Erkrankung, sie behandeln also nur die Symptome des Krampfadernleidens.

Kosten Venenuntersuchung – Venenbehandlung

Behandlung Preis
Klinische Untersuchung und Lichtreflexionsrheografie Kassenleistung
Venenduplex beidseits 120 Euro, 1 Bein 65 Euro
Verödungsbehandlungen  von Krampfadern Kassenleistung (limitiert/Quartal)
Besenreiserbehandlung ab 150 Euro
Ultraschallgezielte Mikroschaumverödung der Stammvenen 350 Euro
Thermische Ablation der Stammvenen VNUS Closure 1550 2200 (2. Seite oder Stammvenen der gleichen Seite)
Clari-Vein Behandlung 1550  22oo(2. Seite oder 2. Stammvene der gleichen Seite)
Crossektomie und Stripping mit stationärer Aufnahme im Privatspital auf Anfrage Direktverrechung mit der Privatversicherung

Kontaktformular Dr. Bettina Wiltos

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